Roberts Kolumne am 30. August 2008 um 23:41 Uhr
Thank God, It's Friday, denn an diesem Tag gab es bei Folklore in Wiesbaden gleich zwei Highlights auf die Ohren, die den Weg dorthin inklusive 45 Minuten Schlangestehen rechtfertigten: Die Sportfreunde Stiller („Sportis“) sowie die Mediengruppe Telekommander – und das alles zusammen mit noch viel mehr Programm für läppische 8 Euronen Eintritt. Neben vielen Ständen mit, nun ja, „Festival-Folklore“ (es lag ganz schön viel Räucherstäbchen „Opium“ in der Luft), Kleinkunst, Theken mit DJs, gab es darüber hinaus noch weitere Bands an dem Abend. Würde ich nun eine Digitalkamera mein Eigen nennen, gäbe es hier auch Beweisfotos, dass ich dort war, deshalb muss nun die Beschreibung reichen:
Die Sportis haben gerockt, wie man es von ihnen kennt, das Publikum ist höflich dazu abgegangen ;-) Wer hätte gedacht, dass man 80er Musik mit ehrlicher Rock verschmelzen kann oder die Sportis einen DJ mit harten Housebeats auf ihre Bühne lassen? Und natürlich gab es eine schöne Zugabe, denn wir haben gerockt und ja, Wiesbaden ging es gut. Leider musste ich dank meiner Anwesenheit in der Kassenschlange auf die erste Hälfte dieses angenehmen Auftritts verzichten, aber Spaß gemacht hat es trotzdem.
Bevor dann pünktlich zur Disco-Zeit um Mitternacht die Mediengruppe im Wiesbadener Schlachthof die Innentemperatur noch einmal um ein paar Grad Celsius erhöht hat, gab es auf dem Gelände einiges zu sehen und mitzunehmen, u.a. Club-Mate, eine Chill-Out-Area hin zu den Gleisen des Hauptbahnhofs sowie einen Betrunkenen, der über die Funktionen seines besten Stückes „philosuffierte“. Ins Staunen kam man allerdings nicht nur bei der „Kopfhörer-Disco“ (eine tanzende Menge, ohne dass man als Außenstehender Musik hört), sondern auch bei einer recht schönen Performance: Drei in weiß gekleidete Gestalten dienten als Projektionsfläche für kunstvolle Lichtszenerien, z.B. wurde so der Trinkvorgang eindrucksvoll per Spot auf der Kleidung der Künstler dargestellt.
Die Mediengruppe war nicht nur mein persönliches Highlight an dem Abend, sondern auch einer größeren tanz- und feierwütigen Meute, die schon lange vor dem Auftritt für dramatische Szenen um den Schlachthof herum sorgten, so dass sich die Securities gezwungen sahen, einzugreifen und den Eingang erst einmal dichtzumachen. Egal, rein kommt man immer und so nahmen CO2-Gehalt wie Temperatur in dem Gebäude auch immer mehr zu. Nach dem Soundcheck, der bereits vom Publikum mit Applaus bedacht wurde, heizte die Mediengruppe noch weiter ein, daher kann ich es den beiden zumindest nachsehen, dass sie keine Zugabe mehr gaben sondern stattdessen wohl ihre T-Shits Backstage auswrangen. Kommanda ist auch aber ein sehr schöner Titel zum Aufhören.
Nach ein bisschen Minimal draußen an einer dieser Standbars zeigte sich dann wieder einer dieser kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und Nordhessen: Während beim Baunataler Stadtfest die Nachtschwärmer-Bahn heillos überfüllt war, Fahrgäste nicht mitgenommen werden konnten, stehen in Wiesbaden an solchen Tagen genug Busse und Fahrer bereit, dass innerhalb weniger Minuten zwei Fahrzeuge eine Fahrt bedienen und so jeder Fahrgast sein Ziel erreicht. Dazu kommt noch, dass eine einzelne Fahrt in und zwischen den Stadtgebieten von Mainz und Wiesbaden 2,20 € kostet, während der Nordhesse für eine Fahrt nur innerhalb des Stadtgebiets 2,30 € bezahlen muss.
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